Wenn Ihr denkt, unser Leben ist ein einziges Reisen und feiern, dann habt Ihr weit gefehlt. Unser kleines Haus hält noch jede Menge Aufgaben für uns parat, so dass uns auch sicher bis zur Rente (und darüber hinaus) auch nicht langweilig wird. Nein, dass ist kein Gejammer, genauso wollten wir das ja!

Einer der Jobs, die allerdings nicht unbedingt sein müssten, ist das Befreien der Türen von dreckigem Altweiß einerseits und andererseits von gruseligem Tannengrün (ich hab ja diese einerseits-andererseits-Wendung noch nie in einem derart treffenden Wortsinne verwand…). Topher hatte ein ähnliches Projekt vor 10 Jahren schon mal mit bewundernswerter Geduld und vollständiger Ignoranz olfaktorischer Reize bravourös gemeistert und so machte auch dieses Mal er sich daran, klemmte sich die Küchentür unter den Arm und verschwand mit ihr und einer Heißluftpistole in den Garten. Stunden- und tagelang föhnte und kratzte er und siehe da, die Türen sind richtig gute Exemplare traditioneller türbauerischer Handwerkskunst.

Und noch eins gab zu entdecken: Die Türen wurden offenkundig einst in Mannheim gefertigt und mit den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen an einem 15. Februar nach Sankt Ilgen befördert um dann nach Sandhausen wahrscheinlich getragen zu werden. Woher wir das wissen? An der Tür klebte noch das Ticket (oder besser und zeitgemäßer ‚Billett‘) und erblickte nun so das Licht der Welt.

Ein Fund von wahrlich historischer Bedeutung. Gut, dass Guido Knopp das nicht sah, sonst gäbe es jetzt wahrscheinlich gleich eine Doku „Hitlers Hauseingänge – Türen öffneten den Weg zum türtalen Krieg“. Uns stellt sich seit dem die Frage, ob beim kommenden Anstrich der Türen in Altweiß dieses Relikt alter Tage frei bleiben soll oder nicht. Wir brauchen eure Hilfe – an der rechten Seite dieses Posts könnt ihr abstimmen ob wir es unser Geheimnis bleiben lassen sollen und übertünchen oder frei lassen auch auf die Gefahr hin, dass jeder Fragt, ob die Farbe nicht gereicht hätte. Also los, Ja oder Nein anklicken und mit „Vote“ die Stimme abgeben!