Der Sandhäuser als solches scheint traditionell sehr tierlieb zu sein. Hühner beispielsweise sind in der Geschichte nie als kriegstreibende oder gar -auslösende Wesen in Erscheinung getreten. Warum sollten sie dann im Falle einer militärischen Auseinandersetzung leiden?

Nur so ist die massive Substanz unseres Gartenhauses, das ursprünglich einen Hühnerstall darstellte, zu erklären. Der Erbauer scheint in großer Besorgnis gewesen zu sein, dass gleich morgen der Russe oder der Franzose vor der Tür steht – wir kennen leider das Baujahr nicht, daher ist auch der regionale Ursprung des vor der Tür stehenden für uns nicht sicher beantwortbar. In jedem Falle sollte das Geflügel sicher sein und wahrscheinlich im Worst Case die Erde repopulieren.

Doch das bunkerartige Kunstwerk schreckte uns nicht, mit allerlei martialischem Gerät dessen Grundfesten einzureissen. Alleine schon weil uns vorab nicht bewusst war, dass man hierin atomare Erstschläge locker überstehen kann.

Zunächst fiel das Fenster und wir waren geneigt, den Rest stehen zu lassen und ein schickes Puppentheater im Garten zu besitzen. Oder eine zauberhafte Bar. Es bot sich so Vieles an – und alles hatte die Verlockung gemein, sich nicht weiter mit dem Einreissen zu beschäftigen.

Aber wir hatten dann doch mit uns selbst kein Erbarmen. Hoch auf der Leiter mit einem elektrischen Abrisshammer machte sich Ingo daran, die Mauern einzureißen, damit Peggy und Anouk dann die größeren und kleineren Bauteile abtransportierten. So kam man langsam voran, bis sich ein über die gesamte Vorderfront erstreckender Betonsturz in den Weg legte. Aber auch hier kannten wir keine Gnade und rissen ihn ‚kurzerhand‘ (oder eher Stück für Stück) ein.

Der vom Nachtdienstschlaf inzwischen erwachte Christopher legte inzwischen mit Hand an – genauso wie dem nach der Arbeit heimgekehrte Marco. Vereint schafften wir es zwei der vier Wände dem Erdboden gleichzumachen. Selbst die Kleinste ließ es sich nicht nehmen zwischendurch den großen Hammer zu schwingen.

So langsam wird uns auch klar, welch große Fläche wir hier für uns gewinnen. Allein dies motiviert schon, keine Mühen zu scheuen, um unseren großen Plan umzusetzen.

Morgen gehts weiter…